Süd-östlich von San José befindet sich im Landesinneren Costa Ricas das Talamanca-Gebirge. Auf einer Fläche von 800.000 Hektar kann man den schier endlosen Artenreichtum der Flora und Fauna Costa Ricas entdecken. Zerklüftete Felsen, tropische Nebelwälder, klare Bergseen, Hochmoore und immergrüne Laubwälder bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Hier leben über 140 Säugetierarten, rund 30 Reptilien- und über 40 Amphibienarten. Ausserdem kann man mehr als 400 Vogelarten und noch viel mehr verschiedene Insektenarten finden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass gerade in den schwer zugänglichen Teilen des Gebirges noch unentdeckte Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind.
Der Cerro Chirripó ragt mit 3.820m über alle anderen Gipfel hinaus. Mit einer durchschnittlichen Gipfelhöhe von rund 3.500m ist das Talamanca Gebirgsmassiv das höchste, nicht vulkanische Gebirge in Mittelamerika. Täler und Niederungen sind von tropischem Regenwald bedeckt, ab 3.000m Höhe findet man erst Nebelwälder und dann, je höher man steigt, supalpine Graslandschaften.
Aber nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt ist hier vielfältig, sondern auch die Kultur. Im Gebiet des Talamanca-Gebirges haben viele verschiedene indigene Völker ihre Heimat. Die bekanntesten sind die Stämme der Bribri, Guaymi, Cabecar und Teribe. Diese indigenen Volksgruppen leben noch nach der Tradition ihrer Jahrtausende alten Kulturen, sie betreiben Ackerbau und Viehzucht, Jagd und Fischerei. Einige Stämme sind besonders auch wegen ihrer schönen kunsthandwerklichen Arbeiten mit Keramik und Ton bekannt.